Viele Personalvermittlungsfirmen (insbesondere große und ganz große) werben gerne mit ihren großen Kandidatenpools.
Ist dies in der Praxis nicht eher eine Illusion?
In der heutigen Arbeitswelt stehen nicht nur Personalberater vor der Herausforderung, die idealen Kandidaten für ihre Kunden zu finden. Oft wird dabei mit großem Geschütz aufgefahren: Die Rede ist von beeindruckenden Kandidatenpools, die angeblich Tausende von hochqualifizierten Fachkräften umfassen – was gerade die „Berater-Fabriken“ häufig tun.
Ein umfangreicher Pool mag attraktiv erscheinen, doch die Erfahrung zeigt, dass er häufig nicht besonders hilfreich ist – und vielmehr die individuelle Natur der Unternehmensanforderungen ignoriert:
Jedes Unternehmen hat spezifische Bedürfnisse, die nicht nur durch Qualifikationen, sondern auch durch Unternehmenskultur, Teamdynamik und branchenspezifisches Wissen geprägt sind. Diese Differenzierung geht weit über das Auflisten von Fähigkeiten hinaus und verlangt von Personalberatern ein tiefes Verständnis für das jeweilige Unternehmen.
Die Vorstellung, dass mehr Kandidaten automatisch zu besseren Vermittlungen führen, ist irreführend – das Gegenteil ist oft der Fall: Ein überdimensionierter Pool kann dazu führen, dass Personalberater in ihrer Arbeit oberflächlich werden – der Umsatzdruck bei den Beratern in den „Berater-Fabriken“ tut sein übriges: Die Berater neigen dazu, den Fokus auf Quantität statt Qualität zu legen.
Dies führt sowohl zu Frustration auf Seiten der Unternehmen als auch zu einer Entwertung der eigentlichen Beratungsarbeit.
Darüber hinaus dienen Hinweise auf große Kandidatenpools häufig vor allem dem Zweck, potenzielle Kunden anzulocken:
Personalberatungen, die mit der Größe ihres Pools werben, versuchen, Vertrauen zu gewinnen und die Illusion von Vielfalt und Auswahl zu erzeugen:
Sie setzen darauf, dass Unternehmen glauben, sie hätten dadurch Zugriff auf „die besten Talente“. Doch diese Strategie greift oft zu kurz: Das bloße Vorhandensein einer Vielzahl von Kandidaten sagt ja nichts über deren Eignung oder Passgenauigkeit aus.
So wird die Suche nach den „richtigen“ Kandidaten mitunter zum Lotteriespiel – und die Nachhaltigkeit einer Platzierung durch teure Früh-Fluktuation ist mitunter die Folge.
Denn am Ende zählt nicht, wie viele Kandidaten im Pool schwimmen, sondern wie gut die ausgewählten Kandidaten zur jeweiligen Unternehmenskultur und den spezifischen Anforderungen passen und eine Platzierung auch wirklich nachhaltig ist.
Und genau das dürfen Sie von uns erwarten – immer: Weil Personalfragen Vertrauenssache sind.
Wie denken Sie als Arbeitgeber darüber?
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Gerne können Sie auch ganz einfach hier einen Gesprächstermin mit mir vereinbaren.
Ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen,
Ihr Tim Köhn