"2. Rechtsform und Unternehmensgründung"
2.2. Businessplan erstellen
Der Businessplan stellt einen wesentlichen Baustein für den Erfolg eines Unternehmens dar und baut auf den vorangehenden Schritten der Marktanalyse (1.1.) und der Entwicklung des Geschäftskonzepts (1.2.) auf. Durch die sorgfältige Erstellung dieses Dokuments erhalten Gründer und Unternehmer eine klare Roadmap für die Umsetzung ihrer Geschäftsidee.
In unseren vorherigen Folgen haben wir und mit den Themen „Marktanalyse“, „Geschäftskonzept entwickeln“ und „Rechtsform wählen“ beschäftigt. Nun gilt es die Ergebnisse und Erkenntnisse im nächsten Schritt in den Businessplan mit einfließen zu lassen.
Die Ergebnisse der Marktanalyse dienen als Basis für den Businessplan. Dabei werden Informationen über den Markt, die Zielgruppe, potenzielle Konkurrenten und Trends gesammelt. Der Businessplan greift diese Daten auf und integriert sie in die langfristige Strategie des Unternehmens. Eine gründliche Marktanalyse ermöglicht es, Chancen und Risiken realistisch einzuschätzen und das Geschäftskonzept entsprechend anzupassen.
Das Geschäftskonzept konkretisiert die Idee des Unternehmens. Hier werden die Produkte oder Dienstleistungen, Alleinstellungsmerkmale, Vermarktungsstrategien und Vertriebskanäle definiert. Der Businessplan vertieft diese Aspekte, indem er klare Ziele, Meilensteine und finanzielle Prognosen festlegt. Es ist wichtig, dass der Businessplan das Geschäftskonzept nicht nur wiedergibt, sondern es in einen realistischen und umsetzbaren Rahmen einbettet.
Die Wahl der Rechtsform ist ein entscheidender Aspekt bei der Businessplanerstellung. Sie beeinflusst nicht nur rechtliche und steuerliche Aspekte, sondern auch die Haftung und die Organisationsstruktur des Unternehmens. Der Businessplan sollte daher die gewählten Rechtsformen klar definieren und ihre Vor- und Nachteile abwägen. Dieser Schritt ist besonders wichtig, da die Rechtsform einen erheblichen Einfluss auf die langfristige Entwicklung des Unternehmens hat.
Der Businessplan fasst nun alles zusammen und ist ein unverzichtbares Instrument für Gründer und Unternehmer. Er beginnt als umfassendes strategisches Dokument, das nicht nur bei der Gründung, sondern auch während des gesamten Geschäftslebens von entscheidender Bedeutung ist.
Hier sind wesentliche Schritte und Überlegungen für die Erstellung eines effektiven Businessplans:
- Executive Summary: Die Zusammenfassung gibt einen Überblick über Ihr Unternehmen, seine Mission, Ziele, Produkte oder Dienstleistungen und den Markt, den Sie bedienen wollen. Dieser Abschnitt ist entscheidend, da er oft das Erste ist, was Investoren oder Partner lesen mussten. Die Executive Summary ist die Visitenkarte deines Businessplans. Sie sollten das Interesse der Leser wecken und sie dazu motivieren, den vollständigen Plan zu lesen. Die „Executive Summary“ wird am Ende, wenn der „Businessplan“ steht, erstellt!
- Unternehmensbeschreibung: Beschreiben Sie Ihr Unternehmen, seine Geschichte, Struktur und rechtliche Form. Geben Sie auch Einblicke in Ihre Vision, Mission und strategische Ausrichtung.
- Marktanalyse: Führen Sie eine gründliche Analyse des Marktes durch, den Sie bedienen wollen. Untersuchen Sie die Branche, Ihre Wettbewerber, Zielgruppen und Markttrends. Zeigen Sie, dass Sie den Markt verstehen und identifizieren Sie Ihre Chancen.
- Organisationsstruktur und -management: Skizzieren Sie die Organisationsstruktur Ihres Unternehmens, inklusive Management-Team und Schlüsselpersonen. Verdeutlichen Sie, wie die Verantwortlichkeiten verteilt sind und wie Ihr Team zur Umsetzung der Geschäftsstrategie beitragen wird.
- Produkte oder Dienstleistungen: Beschreiben Sie ausführlich, welche Produkte oder Dienstleistungen Sie anbieten. Erläutern Sie deren Einzigartigkeit, Vorteile für Kunden und Ihren USP (Unique Selling Proposition).
- Marketing- und Vertriebsstrategie: Definieren Sie Ihre Marketing- und Vertriebsansätze. Welche Kanäle nutzen Sie? Wer ist Ihre Zielgruppe? Wie werden Sie Kunden gewinnen und binden?
- Finanzplanung: Erstellen Sie Prognosen für Umsatz, Kosten, Gewinn und Cashflow. Dieser Abschnitt umfasst häufig auch eine Kapitalbedarfsanalyse, in der Sie festlegen, wie viel Kapital Sie benötigen und wie Sie es verwenden werden.
- Chancen und Risiken: Identifizieren Sie mögliche Risiken und zeigen Sie die Chancen für Ihr Unternehmen auf. Erläutern Sie wie Sie damit umgehen werden. Dies zeugt von Realismus und strategischer Weitsicht.
- Umsetzungsplan: Definieren Sie konkrete Meilensteine und einen Zeitplan für die Umsetzung Ihrer Strategie. Dies vermittelt, dass Sie nicht nur eine Vision haben, sondern auch einen klaren Weg zu ihrer Verwirklichung.
- Anhang: Fügen Sie alle zusätzlichen Dokumente hinzu, die Ihre Argumentation unterstützen, wie zum Beispiel Lebensläufe des Managements, Produktfotos oder rechtliche Dokumente.
Ein gut ausgearbeiteter Businessplan ist nicht nur ein Instrument zur Finanzierungssuche, sondern auch ein Leitfaden für Ihr eigenes Handeln. Er sollte flexibel genug sein, um sich an Änderungen anzupassen, aber gleichzeitig strukturiert genug, um als zuverlässiges Referenzdokument zu dienen. Berücksichtigen Sie bei der Erstellung stets die Zielgruppe – sei es ein Investor, Geschäftspartner oder internes Management – und passen Sie den Businessplan entsprechend an.
Anhang: Erläuterungen zum Text
Die „Executive Summary“ ist ein entscheidender Bestandteil eines Businessplans und Einstiegs als Zusammenfassung der wichtigsten Informationen. Hier sind einige wichtige Punkte, die Sie bei der Erstellung einer Executive Summary beachten sollten:
Klarheit und Kürze: Die Executive Summary sollte prägnant und klar formuliert sein. Vermeide übermäßige Fachbegriffe und komplizierte Sprache. Stellen Sie sicher, dass auch Personen, die nicht mit der Branche vertraut sind, die Zusammenfassung verstehen können.
Inhalte der Zusammenfassung: Die Executive Summary sollte die Schlüsselelemente deines Businessplans abdecken, einschließlich einer kurzen Vorstellung des Unternehmens, der Geschäftsidee, der Zielgruppe, des Alleinstellungsmerkmals, der Marktanalyse, des Geschäftsmodells, der Finanzprognosen und der wichtigsten Meilensteine.
Zielgruppe im Fokus: Bedenke, dass die Executive Summary oft das erste ist, was Investoren, Geschäftspartner oder potenzielle Kunden lesen. Stellen Sie sicher, dass die Zusammenfassung einen klaren Eindruck von der Attraktivität Ihres Unternehmens vermittelt und Interesse weckt.
Hervorhebung von Wettbewerbsvorteilen: Betone die Alleinstellungsmerkmale deines Unternehmens und zeige auf, warum deine Produkte oder Dienstleistungen einzigartig oder besser sind als die Konkurrenz.
Finanzielle Highlights: Füge relevante finanzielle Informationen ein, wie Umsatzprognosen, Gewinn- und Verlustrechnungen sowie Cashflow-Prognosen. Dies gibt den Lesern einen schnellen Einblick in die finanzielle Gesundheit und Wachstumsperspektiven des Unternehmens.
Teamvorstellung: Wenn das Team eine entscheidende Rolle spielt, stellen Sie kurz die Schlüsselmitglieder vor und betonen ihre Qualifikationen und Erfahrungen.
Kontaktinformationen: Fügen Sie am Ende der Executive Summary Ihre Kontaktinformationen hinzu, damit interessierte Parteien leicht mit Ihnen in Verbindung treten können.
Aktualisierung bei Bedarf: Passe die Executive Summary bei Bedarf an. Da sich Unternehmen und Märkte weiterentwickeln, sollte die Zusammenfassung auf dem neuesten Stand sein.
Die Executive Summary ist sozusagen die Visitenkarte deines Businessplans. Sie sollten das Interesse der Leser wecken und sie dazu motivieren, den vollständigen Plan zu lesen.
Vision: Die Zukunftsvorstellung des Unternehmens
Die Vision eines Unternehmens ist eine langfristige, inspirierende Beschreibung dessen, was das Unternehmen erreichen möchte. Sie bietet eine klare Vorstellung davon, wie das Unternehmen in der Zukunft aussehen soll und einen Sinn für Richtung und Zweck vermittelt. Die Vision geht über kurzfristige Ziele hinaus und ist oft weitreichender, indem sie einen positiven Einfluss auf die Branche, die Gesellschaft oder sogar die Welt im Allgemeinen anstrebt. Eine starke Vision motiviert die Mitarbeiter, schafft Identifikation und dient als Leitfaden für strategische Entscheidungen. Eine Beispielvision könnte lauten: „Eine nachhaltige Welt, in der Technologie das Leben verbessert.“
Mission: Der Unternehmenszweck und Beitrag zur Gesellschaft
Die Mission eines Unternehmens definiert seinen konkreten Zweck und den Beitrag, den es zur Gesellschaft leisten möchte. Sie antworteten auf die Frage „Warum existieren wir?“ und legt fest, welchen Nutzen das Unternehmen für Kunden, Mitarbeiter und die Gesellschaft insgesamt schaffen möchte. Die Mission gibt eine klare Ausrichtung für die täglichen Aktivitäten und Entscheidungen des Unternehmens. Ein Beispiel für eine Mission könnte sein: „Wir streben danach, innovative Produkte bereitzustellen, die das Leben unserer Kunden erleichtern und nachhaltige Werte für die Gemeinschaft schaffen.“
Strategische Ausrichtung: Der Weg zur Verwirklichung von Vision und Mission
Die strategische Ausrichtung beschreibt die geplanten Schritte und Maßnahmen, die das Unternehmen ergreifen wird, um seine Vision und Mission zu erreichen. Sie umfasst die Festlegung von langfristigen Zielen, die Identifizierung von!
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung!
Sie haben Fragen?
Dann vereinbaren Sie doch hier ganz einfach einen unverbindlichen Gesprächstermin!
Weiter geht es mit dem Thema „Finanzierung sichern“ am Donnerstag, den 23.11.2023.
Wir freuen uns auf Sie!